Glücksfälle

Lebe deine Kreativität

Deine Phantasie ist die Goldquelle in deinem Kopf. In dieser Welt der Phantasie sind alle Wünsche erlaubt.

In meiner Kindheit war meine persönliche Phantasiewelt bevölkert von Zwergen, Feen, bösen Hexen und sprechenden Tieren. Meine Einsamkeit teilte ich mit Maikäfern, Baumwanzen und meinem ganz besonderen Freund, dem Meerschweinchen Ginny. In dieser Welt fühlte ich mich geborgen und geliebt. Mit der Zeit lernte ich dann allerdings meine Erlebnisse zu verschweigen, da ich, im besten Falle, nur ein nachsichtiges Lächeln von den Erwachsenen erntete. Ein spöttisches Gelächter, gepaart mit der Frage, was es denn so wichtiges mit den Baumwanzen zu bereden gäbe, war schon eher der Fall. Meine Zwerge und Feen wurden als lächerliche Kinderei abgetan und nur im Bilderbuch geduldet.

Dass meine Phantasiewelt einen „realen“  Hintergrund hatte, konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Dass ich mit meinen Feen und Zwergen in meinem späteren Leben ganz „real“ Geld verdienen würde, hätte damals niemand vermutet. Hätte ich den Erwachsenen damals schon erzählen können, harte Euros, als Tierkommunikatorin, mit sprechenden Tieren und mit meinen Feenwanderungen zu verdienen, vielleicht hätten sie nicht so gelacht, vielleicht hätten sie meine Phantasiewelt ernst genommen.

In wie vielen Kindheiten ist das Wünschen unter einem schlechten, oder gar keinem Stern gestanden? Wie viele Wünsche wurden als lästig, unbedeutend und unbescheiden abgetan?

Spaghetti

Mein größter Essenswunsch als Kind waren Spaghetti. Voll mit Tomatensauce und Faschiertem. Die Spaghetti möglichst lange, damit ich sie so richtig mit der Gabel einrollen und in den Mund einziehen könnte. Aus heutiger Sicht ein leicht erfüllbarer Wunsch. Damals jedoch  für mich unerreichbar. Heute weiß ich, meine Mutter war eine (allgemein bekannte) lausige Köchin und hatte von Kräutern und Tomatensauce keine Ahnung, des weiteren waren meine erwachsenen Brüder damals wahre Fleischtiger (heute sind sie Vegetarier). Wie auch immer, mein Wunsch blieb damals ungehört. Als erwachsene Frau fragte ich meine Mutter, warum meine geliebten Spaghetti nicht einmal ein einziges Mal auf den Tisch gekommen sind.

Sie sah mich völlig erstaunt an und sagte: „Warum hast du denn damals nichts gesagt?“

In meiner Erinnerung habe ich damals fast geschrien, bis ich es dann aufgab, meine Essenswünsche zu artikulieren.

Heute stehen die Spaghetti auf meinem Speisezettel immer noch an erster Stelle,  mein Mann ist ein wunderbarer Spaghettikoch und er bereitet sie mir in allen Variationen zu. Ich brauche nicht einmal mehr ein Wort zu sagen.

Unerfüllte und ungehörte Wünsche erzeugen in uns Frustrationsgefühle.
Nach mehreren kindlichen Frustrationserfahrungen geben wir oft das Wünschen auf. Wir sind zu dem Schluss gelangt, unsere Wünsche stimmen nicht, und vor allem wir selbst stimmen nicht, so wie wir sind.
Unser kindliches Selbstwertgefühl ist in den Keller gerutscht.

Als Erwachsene erfahren wir, aus unserer Kindheitsprägung logisch abgeleitet, Wünschen sei nur ein aufgelegter Zauber. Wer glaubt denn noch mit vierzig an das Christkind?

Dabei vergessen wir, dass wir selber das Christkind sind. Wir sind es, die unsere Wünsche in Erfüllung bringen. Sofern wir auch die Verantwortung für unsere Wünsche und Sehnsüchte übernehmen.

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